In einem Interview mit Radio Horeb hat sich der Erfurter Bischof Ulrich Neymeyer zu Kritik an den Podiumsbesetzungen beim kommenden 103. Katholikentag in Erfurt geäußert. „Manche werden vermissen, dass dezidiert keine Lebensschützer in einem Podium sitzen“, antwortete Neymeyer auf den Vorwurf hin, dass bei einem geplanten Podium zur Abschaffung des Paragraphen 218 die Familienministerin Lisa Paus, aber keine Vertreter von „Gegenposition“ dabei seien.
„Nun ist es so, dass die Besetzung der Podien im Wesentlichen vom Zentralkomitee der deutschen Katholiken bestimmt wird“, so Neymeyr gegenüber Radio Horeb. Das Bistum sei Gastgeber, habe aber nicht die ausschlaggebende Stimme. Neymeyr betonte, dass es innerhalb der katholischen Kirche weitestgehend so gesehen werde, dass auch ungeborene Menschen eine Würde und ein Recht auf Leben besäßen.
Ganztägig Möglichkeit zur Anbetung
Zur Zielgruppe des Katholikentags würden laut dem Bischof aber nicht nur Katholiken, sondern gerade bei den Podien auch die ganze Gesellschaft zählen, in die man auch katholische Überzeugungen einbringen wolle. Es sei auch nicht ungewöhnlich, dass es keine Angebote für Katechesen gebe, so der Erfurter Bischof. Dies sei „nicht unbedingt“ die Intention der Katholikentage. „Selbstverständlich gehören Gottesdienste zu den Katholikentagen“, so Neymeyr. Auch sei in der zentral gelegenen Allerheiligenkirche den ganzen Tag das Allerheiligste ausgestellt. DT/sdu
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